Was tun, wenn mein Kind Fieber hat?
Wenn das eigene Kind plötzlich Fieber bekommt, sind viele Eltern oft verunsichert und fragen sich, welche Maßnahmen sinnvoll sind und wann ein Arztbesuch erforderlich wird. Fieber ist bei Kindern ein häufiges Symptom, das jedoch kein eigenständiges Krankheitsbild darstellt, sondern vielmehr ein Zeichen dafür, dass der Körper gegen Krankheitserreger kämpft. Die Temperatur kann dabei zwischen normaler Körpertemperatur von etwa 36,5 bis 37,5 Grad Celsius und Anforderungen an ärztliche Hilfe bei Werten über 38 Grad variieren. Damit Eltern besonnen und souverän handeln können, ist es wichtig, fundiertes Wissen über die Ursachen, die richtige Temperaturmessung und unterstützende Maßnahmen im Alltag zu besitzen. Von bewährten Hausmitteln wie Wadenwickeln bis hin zu medikamentösen Therapien und ernährungsbedingter Unterstützung sind zahlreiche Aspekte zu berücksichtigen. Ebenso zählt die richtige Einschätzung der Symptome sowie die Orientierung an Warnzeichen, die einen sofortigen Arztbesuch notwendig machen. In diesem umfassenden Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihrem fiebernden Kind kompetent zur Seite stehen können – für mehr Ruhe, Sicherheit und Wohlbefinden in herausfordernden Momenten.
Fieber bei Kindern: Wie wird Fieber definiert und welche Ursachen gibt es?
Fieber ist bei Kindern eine ganz normale und oft wiederkehrende Reaktion des Körpers auf Infektionen oder andere Einflüsse. Dabei ist Fieber streng genommen kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein Symptom, das den Kampf des Immunsystems gegen Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien signalisiert. Insbesondere Kindergartenkinder sind häufig betroffen und können im Durchschnitt bis zu sieben Mal jährlich eine fieberhafte Erkrankung durchleben.
Die Definition von Fieber beruht auf der Körpertemperatur, die bei Kindern am zuverlässigsten rektal gemessen wird. Die normale Temperaturspanne liegt meist zwischen 36,5 und 37,5 Grad Celsius. Ab einer Temperatur von etwa 38 Grad spricht man von Fieber, Werte über 39 Grad gelten als hohes Fieber. Interessanterweise kann die normale Körpertemperatur bei Kindern, abhängig von Tageszeit und Aktivitätsniveau, auch kurzfristig ansteigen, ohne dass es sich um krankhaftes Fieber handelt.
Die verschiedenen Phasen und Symptome von Fieber sind vielfältig: Zu Beginn zeigt das Kind oft Frösteln, kalte Füße und eine blasse Haut, was typische Anzeichen dafür sind, dass die Körpertemperatur steigt und der Körper Wärme produziert. Später folgen Hitzegefühl, gerötetes Gesicht und Schwitzen, während das Kind oft schlapp und appetitlos erscheint. Die gute Nachricht lautet, dass das Fieber die Vermehrung vieler Viren deutlich hemmen kann, weshalb eine sofortige Suppression nicht immer notwendig ist.
Häufige Ursachen für Fieber bei Kindern
- Virale Infektionen: Erkältungskrankheiten, Grippe oder Masern
- Bakterielle Infektionen: Mandelentzündung, Mittelohrentzündung
- Impfreaktionen als Nebenwirkung nach einer Schutzimpfung
- Hitzeerkrankungen durch Überhitzung oder Sonnenstich
- Entzündliche Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen
Während das Fieber selbst gelegentlich Angst einflößen kann, ist es in den meisten Fällen ein notwendiger Mechanismus, der dem Kind hilft, schneller wieder gesund zu werden. Wichtig ist dennoch, das Kind aufmerksam zu beobachten, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen.
Temperaturbereich | Bedeutung | Typische Symptome |
---|---|---|
36,5 – 37,5 °C | Normale Körpertemperatur | Kinder sind aktiv und munter |
37,6 – 37,9 °C | Erhöhte Temperatur | Leichte Abgeschlagenheit möglich |
38,0 – 38,9 °C | Fieber | Frösteln, Müdigkeit, wenig Appetit |
39,0 °C und höher | Hohes Fieber | Schwitzen, erhöhter Puls, Unruhe |

Wie messen Eltern Fieber bei Kindern richtig? Praktische Tipps und Empfehlungen
Die präzise Messung der Körpertemperatur ist entscheidend, um das Fieber richtig zu beurteilen und die geeigneten Maßnahmen auswählen zu können. Dabei gibt es mehrere Methoden, die sich je nach Alter des Kindes und Situation eignen. Für Kleinkinder und Babys gilt die rektale Messung als besonders zuverlässig, während bei älteren Kindern auch orale oder axillare Messungen möglich sind.
Rektale Messung erfolgt mit einem digitalen Thermometer, das vorsichtig in den After eingeführt wird. Eine kleine Menge Vaseline oder eine fetthaltige Creme, beispielsweise Bepanthen, kann das Einführen erleichtern und das Kind beruhigen. Hierbei sollte die Spitze des Thermometers gerade so weit eingeführt werden, bis ein Widerstand spürbar ist (ca. 2 bis 2,5 cm).
Für ältere Kinder sind orale Messungen geeignet. Dabei wird das Thermometer unter die Zunge gelegt, wobei das Kind durch die Nase atmen sollte. Dieser Messwert ist vergleichbar mit der rektalen Temperatur, jedoch sollte mindestens 20 bis 30 Minuten vor der Messung nichts gegessen oder getrunken werden.
Messungen in der Achselhöhle (axillare Messung) sind besonders bei Babys und Kleinkindern verbreitet, allerdings nicht ganz so genau. Der Körperkontakt zum Thermometer muss dabei konsequent gehalten werden, weshalb das Kind still liegen sollte.
Auf einen Blick: Fieber messen richtig gemacht
- Digitale Thermometer verwenden für sichere Werte
- Bei Babys und Kleinkindern bevorzugt rektal messen
- Vor dem Messen Hände waschen und Thermometer desinfizieren
- Messzeit beachten (meist 30 Sekunden bis 2 Minuten)
- Messwerte regelmäßig dokumentieren, z.B. mit einer Liste
- Vorsicht bei unruhigen Kindern, Messungen evtl. wiederholen
Messmethode | Altersempfehlung | Vorteile | Nachteile |
---|---|---|---|
Rektal | 0 – 5 Jahre | Sehr genau, zuverlässige Werte | Unangenehm, erfordert Behutsamkeit |
Oral | Ab ca. 5 Jahre | Relativ genau, einfache Anwendung | Ungeeignet bei unkooperativen Kindern |
Axillar (Achselhöhle) | 0 – 10 Jahre (je nach Kooperation) | Einfach, unkompliziert | Weniger genaue Werte, Umgebungsfaktoren stören |
Effektive Maßnahmen bei Fieber: Hausmittel und bewährte Therapien
Fieber bei Kindern muss nicht immer sofort medikamentös gesenkt werden. Vielmehr helfen Maßnahmen, die auf die Bedürfnisse und das Wohlbefinden des kleinen Patienten eingehen. Ruhe, Flüssigkeitszufuhr und geeignete Körperpflege stehen im Mittelpunkt.
Die bekannte Technik der Wadenwickel ist ein einfaches und bewährtes Hausmittel zur Fiebersenkung. Dabei werden Baumwolltücher in lauwarmes Wasser getaucht und um die Waden des Kindes gewickelt, was den Wärmeentzug unterstützt und das Wohlbefinden steigert. Ärzte empfehlen Wadenwickel jedoch nur bei Kindern über sechs Monaten, die keine kalten Beine haben, da sonst ein Kälteschock droht. Auch Essigsocken aus mit Essig/Wasser getränkten Socken sind bei hohem Fieber sinnvoll, sollten aber mit Vorsicht angewendet werden.
Neben der Pflege sollten Eltern auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten – am besten eignen sich Wasser, ungesüßte Tees oder leichte Gemüsebrühen. Hier ist die Marke Avent für hochwertige Trinkfläschchen bekannt, die den Kindern das Trinken erleichtern. Flüssigkeit hilft nicht nur gegen die Austrocknung durch Schwitzen, sondern unterstützt die Genesung und entlastet den Körper.
Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen (z. B. von Nuk) können bei deutlich vermindertem Allgemeinzustand und hohem Fieber eingesetzt werden. Elterliche Aufmerksamkeit im Umgang mit Dosierungen ist hier oberstes Gebot. Auf Acetylsalicylsäure (z. B. Aspirin oder Vicks) sollte bei Kindern unbedingt verzichtet werden, um das Risiko des Reye-Syndroms auszuschließen.
Zusammenfassung sinnvoller Maßnahmen bei Fieber
- Regelmäßige Temperaturkontrolle und Dokumentation
- Ruhe und Schlaf ermöglichen
- Wadenwickel und lauwarme Umschläge (z. B. mit Bepanthen lauwarm befeuchtet)
- Flüssigkeitsreiche Ernährung (Wasser, Tee, Gemüsebrühe)
- Fiebersenkende Medikamente bei starkem Unwohlsein, keine Kombination verschiedener Präparate
- Beobachtung des Allgemeinzustands und bei Verschlechterung Arzt konsultieren
Maßnahme | Beschreibung | Vorsichtsmaßnahmen |
---|---|---|
Wadenwickel | Mit zimmerwarmem Wasser getränkte Tücher um die Waden wickeln | Keine kalten Beine, nur ab 6 Monaten |
Flüssigkeitszufuhr | Viel Wasser, Tee oder Verdünntes | Überwachung möglicher Erbrechen oder Durchfall |
Medikamente | Paracetamol oder Ibuprofen nach ärztlicher Empfehlung | Kein Aspirin, Dosierung genau beachten |
Wärmezufuhr | Warme Schlafkleidung/ Decken bei Frösteln | Bei Schwitzen Anpassung der Kleidung |

Besondere Vorsicht bei Säuglingen und Kleinkindern mit Fieber
Die Behandlung von Fieber bei Säuglingen und sehr jungen Kindern erfordert besondere Sorgfalt. Während bei älteren Kindern eine moderate Erhöhung der Körpertemperatur oft keine sofortigen Maßnahmen verlangt, gilt bei Babys unter drei Monaten bereits bei Fieber ab 38 Grad Celsius absolutes Handlungsgebot. Da Säuglinge ihre Beschwerden noch nicht verbal ausdrücken können und über weniger Reserven verfügen, kann sich eine Krankheit sehr rasch verschlimmern.
Eltern sollten bei Fieber in den ersten Lebensmonaten unbedingt einen Kinderarzt konsultieren und das Kind eng beobachten. Derzeit sind Produkte von Medela bei Säuglingen beliebt, um sie in dieser Phase bestmöglich zu unterstützen, zum Beispiel durch sorgfältiges Stillen oder das Anbieten von Muttermilchersatz.
Auch bei Kleinkindern bis zu einem Jahr empfiehlt es sich, fieberhafte Erkrankungen ärztlich begleiten zu lassen, insbesondere wenn das Fieber über 38,5 Grad steigt oder wenn Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Hautausschläge oder Atembeschwerden auftreten. Ein Arztbesuch ist notwendig, wenn das Kind trotz Anwendung von Hausmitteln und Medikamenten keine Besserung zeigt.
Checkliste Warnzeichen bei Fieber bei Säuglingen
- Fieber über 38 Grad bei weniger als drei Monaten alter Säugling
- Fieber länger als 24 Stunden ohne Besserung
- Verändertes Bewusstsein, starke Schläfrigkeit oder Reizbarkeit
- Kein Nahrungs- oder Flüssigkeitsaufnahme
- Zusätzliche Symptome wie Durchfall, Erbrechen, Hautausschläge
- Fieberkrämpfe oder anhaltende Krampfanfälle
Alter | Fieberschwelle und Handlungsbedarf | Empfohlene Maßnahmen |
---|---|---|
0 – 3 Monate | Fieber ab 38 °C | Sofortiger Arztbesuch |
3 – 12 Monate | Fieber ab 38,5 °C, länger als 24 Std. | Ärztliche Abklärung innerhalb von 24 Stunden |
Über 12 Monate | Fieber ab 39 °C, Verschlechterung des Allgemeinzustands | Abwarten, ggf. Arztbesuch |
Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden? Warnsignale und erste Hilfe bei Fieber
Eltern stellt sich bei jedem fiebernden Kind die Frage, wann der Zeitpunkt gekommen ist, professionelle medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Antwort hängt von mehreren Faktoren ab, wie dem Alter des Kindes, der Höhe und Dauer des Fiebers und begleiteten Symptomen.
Experten wie der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (bvkj) empfehlen grundsätzlich bei Säuglingen unter drei Monaten den sofortigen Arztbesuch ab 38 Grad Fieber. Bei älteren Kindern sollte ein Arzt konsultiert werden, wenn das Fieber länger als einen Tag andauert oder wenn das Kind trotz fiebersenkender Maßnahmen wie Zäpfchen, Wadenwickeln (z. B. mit Produkten der Marke Wick) und ausreichen Flüssigkeit weiterhin merklich leidet.
Wichtig ist auch die Beobachtung auf zusätzliche Krankheitszeichen wie Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Hautausschläge oder Atemnot. Ein besonders ernst zu nehmendes Warnsignal ist der Fieberkrampf, der bei etwa 2-5% aller Kinder zwischen sechs Monaten und fünf Jahren auftreten kann. In solchen Fällen ist sofortige Notfallhilfe notwendig.
Zusätzliche Anzeichen für einen Arztbesuch
- Deutliche Bewusstseinsstörungen, starke Reizbarkeit oder Schläfrigkeit
- Keine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme oder Verweigerung von Nahrung
- Gelangweilter oder eingefallener Blick
- Anhaltende Bauch- oder Kopfschmerzen
- Bläuliche Verfärbung der Haut, Atemnot oder Keuchen
Symptom | Handlungsempfehlung |
---|---|
Fieber länger als 24 Stunden | Arztbesuch |
Fieberkrampf | Notarzt rufen |
Erbrechen und Durchfall mit Dehydrationszeichen | Sofortige ärztliche Abklärung |
Deutliche Verschlechterung des Allgemeinzustands | Arzt oder Notaufnahme aufsuchen |
Eltern, die sich unsicher sind, können sich online umfassend informieren, etwa unter Schwangerschaft erkennen früh und Baby Zahnen Hilfe.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Thema Fieber bei Kindern
- Ab wann gilt Fieber bei Kindern als gefährlich?
Fieber gilt ab 38 Grad Celsius, aber gefährlich wird es meist erst ab 39 Grad oder bei begleitenden schweren Symptomen. Bei Säuglingen sollten Eltern bereits bei 38 Grad einen Arzt aufsuchen. - Welche Hausmittel helfen bei Fieber?
Wadenwickel mit lauwarmem Wasser, viel Flüssigkeit und Ruhe sind bewährte Hausmittel. Essigsocken oder lauwarme Bäder können zusätzlich unterstützen. - Darf ich meinem Kind Aspirin bei Fieber geben?
Nein, aspirinähnliche Medikamente wie Acetylsalicylsäure sollten bei Kindern wegen des Risikos des Reye-Syndroms strikt vermieden werden. - Wie oft sollte die Körpertemperatur gemessen werden?
Bei Fieber wird eine Messung etwa dreimal täglich empfohlen, um den Verlauf gut beobachten zu können. - Wann ist der richtige Zeitpunkt für einen Arztbesuch?
Wenn das Fieber länger als 24 Stunden besteht, das Kind sehr leidet, weitere Symptome auftreten oder das Kind jünger als drei Monate ist, sollte ein Arzt schnell konsultiert werden.
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